IT-Modernisierung: Definition, Vorteile und relevante Schritte
Die Notwendigkeit der IT-Modernisierung in einer stetig wachsenden Anzahl an Unternehmen resultiert aus dem Zusammenspiel von Globalisierung und Digitalisierung. Diese beiden Kräfte bieten vorher nie dagewesene Möglichkeiten der Vernetzung und erlauben den Aufbau stärkerer Beziehungen zu sowohl Geschäftspartnern als auch Kunden. Daraus ergibt sich jedoch zwangsläufig ein Digitalisierungsdruck, Geschäftsideen und -modelle neu zu entwickeln und gleichzeitig immer größere Datenmengen zu verarbeiten.
Diese Dynamik lässt keine veralteten Technologien zu. Das bedeutet im Umkehrschluss: Alte Technologien bei gleichzeitig veränderten Geschäftsansprüchen machen eine Modernisierung der IT unumgänglich. Hier erfahren Sie, welche Maßnahmen der Begriff IT-Modernisierung einschließt und welche strategischen Schritte notwendig sind, um die Modernisierung erfolgreich umzusetzen.
Was bedeutet IT-Modernisierung?
Unter IT-Modernisierung versteht sich die Bestandsaufnahme, (Neu-)Einschätzung und Anpassung der bestehenden IT-Infrastruktur eines Unternehmens. Damit einher geht in der Regel ein Prozess der Abkehr von alten Betriebslösungen und Legacy-Systemen zugunsten der Implementierung innovativer, automatisierter Lösungen. Nicht zu verwechseln ist die IT-Modernisierung mit Erhaltungsmaßnahmen – also die Instandsetzung und Instandhaltung der Infrastruktur. Upgrades auf neue Softwareversionen können beispielsweise auch Erhaltungsmaßnahmen darstellen. Erst wenn die Upgrades durch neue Funktionen den Nutzwert erhöhen, ist die Rede von einer Modernisierung.
Spätestens seit der Pandemie sehen sich viele Unternehmen gezwungen, ihre IT-Infrastruktur auf den Prüfstand zu stellen – durch die Arbeit von zu Hause sind Automatisierungen und eine ausgereifte Cybersicherheit wichtiger denn je zuvor.
Begriffsabgrenzung: IT-Modernisierung vs. Digitale Transformation
Modernisierung steht nicht gleichbedeutend für Transformation:
- Digitale Transformation beschreibt Maßnahmen, um die Entwicklung und Schaffung neuer digitaler Geschäftsmodelle voranzutreiben.
- IT-Modernisierung konzentriert sich darauf, die Infrastruktur, Systeme, Technologien und Produkte für den Erfolg in einer datengesteuerten Welt zu optimieren.
Ziele der IT-Modernisierung
Angesichts der sich rasch ändernden geschäftlichen Anforderungen überdenken Unternehmen die Prioritäten ihrer IT-Infrastruktur. Der Fokus dabei liegt auf der Vereinfachung komplexer Umgebungen sowie der Erhöhung der Prozessgeschwindigkeiten über den gesamten Technologie-Stack hinweg – einschließlich der Rechenzentren. Stakeholder, IT-Führungskräfte und Endbenutzer fordern allesamt operative Agilität, Skalierbarkeit, IT-Resilienz und -Sicherheit. IT-Modernisierungsmaßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, um künstliche Intelligenz zu ermöglichen, die Konnektivität zu verbessern, die Cloud-Einführung zu fördern und das Änderungsmanagement innerhalb der Organisation voranzutreiben.
Vorteile einer modernisierten IT-Infrastruktur
Ein Modell steht im Mittelpunkt aller Bemühungen, die IT zu modernisieren: das Cloud Computing. Der Abschied von klassischen Rechenzentren und die Migration in die Cloud gelten als Schlüssel für die IT-Modernisierung. Dabei lässt sich die Migration in die Cloud auf verschiedene Art und Weise gestalten. Bei einer Hybrid-Cloud-Lösung bleiben beispielsweise Teile der eigenen On-Premises-Infrastruktur erhalten und arbeiten mit der Cloud zusammen. Alternativ sind reine private oder öffentliche Cloud-Infrastrukturen möglich. Unabhängig davon, für welchen Weg der IT-Modernisierung sich ein Unternehmen letztlich entscheidet, entstehen folgende Vorteile aus einer erfolgreichen Migration:
- Produktivität – Anwendungen sind sofort betriebsfähig und der Wartungsaufwand sinkt auf ein Minimum.
- Datensicherheit – der ortsunabhängige Zugriff auf Daten bringt erhebliche Sicherheitsvorteile.
- Ausfallsicherheit – ausfallende Cloud-Server lassen sich automatisiert durch andere ersetzen.
- Kostensenkung – teure Hard- und Software sowie Personal für den Support lässt sich einsparen.
- Skalierbarkeit – für wachsende Unternehmen oder bei periodischen Engpässen ist innerhalb kürzester Zeit mehr Leistung bzw. Kapazität verfügbar.
Vier Schritte zur erfolgreichen IT-Modernisierung
Für die meisten Unternehmen ist die IT-Modernisierung eine Abkehr von Altsystemen und traditionellen Prozessen hin zu einem modernen IT-Betriebsmodell. Erfolgreiche Modernisierungsinitiativen umfassen vier wesentliche Erfolgsfaktoren: die Abstimmung der IT auf das Business, die Vereinfachung und Optimierung der bestehenden IT-Infrastruktur, die Anwendungsmodernisierung und den zuverlässigen Betrieb in einer hybriden Umgebung bei gleichzeitiger Vermeidung von Cybersicherheitsrisiken.
1. Abstimmung der IT auf das Business
Zunächst gilt es zu bestimmen, welche Maßnahmen in die allgemeine Geschäftsstrategie passen. Dafür ist der gemeinsame Austausch mit CIOs, IT-Leitern und anderen Führungskräften notwendig. Durch Szenarioplanung erhalten Unternehmen ein viel besseres Verständnis für den ROI und dafür, wie sich budgetierte, finanzielle Mittel für Innovationen umlenken lassen. Das Unternehmen und die IT-Abteilung müssen die Pläne regelmäßig neu bewerten – Feedback und Geschäftskennzahlen werden die IT-Modernisierungsaktivitäten laufend neugestalten.
2. Vereinfachung und Optimierung der IT
Zu komplexe Systeme verhindern, sich auf langfristige Modernisierungsmaßnahmen zu konzentrieren. Der Fokus sollte also zunächst darauf liegen, eine bessere Verteilung der Arbeitslast und die Beseitigung nicht oder nicht ausreichend genutzter Systeme, Dienste und Daten sicherzustellen. Automatisierte Workload-Management-Tools können dabei unterstützen. So lassen sich möglicherweise Ressourcen und Budgets freisetzen, die anschließend für Modernisierungsmaßnahmen und Innovationen zur Verfügung stehen.
Unternehmen können zudem IT-Outsourcing in Betracht ziehen, um sofortige Kosteneinsparungen zu erzielen. Outsourcer können zudem die mit einem Wechsel in die Cloud verbundenen Risiken reduzieren sowie eine stärkere Automatisierung und besser kalkulierbare Service-Level garantieren.
3. Anwendungen modernisieren
Im Rahmen der IT-Modernisierung verfolgt die Modernisierung von Anwendungen die zwei Ziele,
- Vorteile neuer Produkte und Prozesse für alte Anwendungen verfügbar zu machen und
- gleichzeitig bestehende Funktionalitäten und Daten weiterzuverwenden.
Als Grundlage für die Umwandlung oder Erneuerung von Anwendungen dient die sogenannte Anwendungsrationalisierung. Damit gemeint ist die Bewertung und Eliminierung von ungenutzten oder redundanten Anwendungen sowie die Schaffung von Synergien in der IT-Infrastruktur.
4. Hybride Umgebungen sicher betreiben
Im Zuge der IT-Modernisierung bietet eine hybride Infrastruktur Unternehmen die Möglichkeit, Cloud-Ressourcen nach Bedarf bereitzustellen und den Bedarf elastisch zu gestalten. Die traditionellen lokalen Ressourcen fallen währenddessen zunehmend weg. Die Verwaltung der hybriden Architektur bringt jedoch Herausforderungen mit sich – darunter die Notwendigkeit, Cloud-Systeme zu skalieren und in die aktuelle IT-Umgebung zu integrieren.
Entscheidend für den Erfolg des neuen IT-Betriebsmodells ist dabei die ausreichende Sicherheit des gesamten Ökosystem. Alle geschäftskritischen und wertvollen Daten müssen aus Sicherheits- und Datenschutzgründen verschlüsselt sein. Identitäten und Rollen sind zu verifizieren, während Passwörter zunehmend wegfallen. Das Schlagwort in diesem Zusammenhang ist Zero Trust – ein Sicherheitskonzept, dass auf dem Grundsatz beruht, keinem Gerät oder Benutzer außer- und innerhalb eines Unternehmensnetzwerks zu vertrauen.
Bausteine einer erfolgreichen Strategie für IT-Modernisierung
CIOs und andere IT-Führungsrollen haben die Aufgrabe, einen Anwendungsfall für IT-Modernisierungsmaßnahmen zu schaffen. Sie müssen…
- ihre Bemühungen mit der Geschäftsstrategie abstimmen,
- bestehende IT-Services untersuchen, um finanzielle Mittel für Investitionen freizusetzen und
- Wege finden, Anwendungen sowie Daten zu vereinheitlichen, um Analyseprogramme zu verbessern.
Die erfolgreiche Umsetzung erfordert einen Plan, der Menschen, Prozesse UND Technologie umfasst. Im Folgenden sind die Grundpfeiler einer Roadmap für IT-Modernisierung gesammelt:
- Schnelligkeit und Einblicke schaffen – moderne IT-Umgebungen helfen Unternehmen, aufschlussreiche Daten zu gewinnen. Daten sind ein zentraler Rohstoff, der neue Wege der Geschäftsabwicklung unterstützt. Eine moderne Plattform ermöglicht tiefgreifende Analysen wie Data Mining, und führt somit zu einer verbesserten Business Intelligence.
- Entwicklung in Richtung NoOps – intelligente Automatisierung ist der Schlüssel zu agilen Abläufen und planbaren Kosten. Die Automatisierung nutzt Echtzeitdaten und maschinelles Lernen, um die Effizienz von Anwendungsdiensten, Entwicklung, IT-Bereitstellung, Sicherheit und mehr zu steigern.
- Änderungsmanagement koordinieren – zu Beginn steht ein Kernteam, dass sich zunehmend nach außen erweitern lässt. Da sich traditionelle Ansätze mit dem Übergang zur Cloud weiterentwickeln, muss die IT-Abteilung neue Praktiken übernehmen. Dazu zählen unter anderem DevSecOps und Site Reliability Engineering (SRE). Es erfordert eine Zusammenführung und Umschulung von Entwicklungs- und Betriebspersonal in kombinierten Teams. Durch die Beseitigung der Silos können Unternehmen ihre Betriebskosten senken und gleichzeitig die Zuverlässigkeit ihrer Anwendungen erhöhen.
- Partner finden – IT-Modernisierung ist eine Herausforderung, die sich besser mit externen Partnern meistern lässt. Als ersten Schritt in der Roadmap empfiehlt es sich, Anbieter zu finden, die über Integrationserfahrung, Cloud-Management-Fähigkeiten und eine nachweisliche Erfolgsbilanz bei der digitalen Transformation verfügen.
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