Was ist API-Management? Definition, Tools und Plattformen

API-Management hat mit dem Aufkommen von Big Data stark an Bedeutung gewonnen. Laut einem Bericht von KBV Research aus dem Jahr 2019 wird der globale Markt für API-Management zwischen 2018 und 2024 eine jährliche Wachstumsrate von 28 Prozent aufweisen.

Eine API (Application Programming Interface, deutsch: Programmierschnittstelle) steuert die Interaktion zwischen mehreren Anwendungen oder Plattformen. Der Begriff API umfasst dabei sowohl die Software, die auf einem Server läuft, als auch den Programmiercode, der für die Implementierung dieser Software erforderlich ist. Welche Funktionen eine API-Plattform erfüllt und was es bei der Auswahl von API-Management-Tools für Unternehmen zu beachten gibt, lesen Sie hier.

Was ist API-Management?

Beim API-Management geht es um ...

  • ... die Erstellung und Veröffentlichung von APIs.
  • ... die Durchsetzung ihrer Nutzungsrichtlinien und die Zugriffskontrolle.
  • ... die Pflege der Entwicklergemeinschaft.
  • ... das Sammeln und Analysieren von Nutzungsstatistiken und die Erstellung von Berichten über die Leistung.

Früher kodierten Programmierer die APIs manuell, heute hilft in der Regel eine API-Management-Software bei der Entwicklung. Die Investition in eine API-Management-Software lohnt sich aufgrund des Mehrwerts, den APIs schaffen. APIs öffnen Plattformen, die normalerweise nicht zugänglich sind und erleichtern es Unternehmen dadurch, ihre Daten mit Partnerorganisationen zu teilen.

API-Management-Plattformen

Eine API-Management-Plattform setzt sich in der Regel aus mehreren Komponenten zusammen.

Entwickler-Tools

Die Entwickler-Tools haben verschiedene Funktionen:

  • APIs definieren, testen und debuggen
  • Dokumentation erstellen
  • API-Nutzung durch Zugriffs- und Nutzungsrichtlinien regeln
  • APIs Produktions-, Staging- und Qualitätssicherungsumgebungen bereitstellen

Häufig enthalten diese Entwickler-Tools eine visuelle Entwicklungsumgebung. Diese hilft ihnen nicht nur dabei, schnell Codes zu generieren, sondern ermöglicht es ihnen ebenfalls, mit mehreren Entwicklern gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten.

Eine solide API-Management-Plattform bietet darüber hinaus ein Portal, um externe Entwickler zu schulen und ihnen Zugang zu ermöglichen. In diesen Entwicklerportalen befinden sich u. a.:

  • Registrierungs- und Onboarding-Funktionen, die Entwicklern Zugang zu Ressourcen und Dokumentation geben
  • Beispiele für den erfolgreichen Einsatz von APIs im Unternehmen
  • Community, in der Entwickler Fragen an Kollegen stellen können

Gateway

Zur Abwicklung des Datenaustauschs setzt eine API-Plattform einen Server ein, der ...

  • Anfragen autorisiert,
  • sie an Backend-Dienste weiterleitet
  • und die entsprechenden Antworten an den Anforderer zurückgibt.

Der Server sorgt für eine lose Kopplung zwischen den Client-Anwendungen und den Ressourcen des Unternehmens, die nie direkt interagieren. Das Gateway ist dafür zuständig, die Effizienz der API zu maximieren und Ausfallzeiten zu minimieren. Währenddessen sammelt das Gateway Daten, die relevant für Analysen oder Audits sind.

Eine der Aufgaben einer API-Plattform ist es, Daten für zwei verschiedene Systeme kompatibel zu machen, die ursprünglich nicht für die Zusammenarbeit konzipiert wurden. Das Gateway ist in der Lage, Daten von der Quelle zum Backend und umgekehrt umzuwandeln. So lassen sich diese in ein Format übertragen, das jede Plattform verwenden kann.

Berichte und Analysen

Jedes Unternehmen, das eine API-Management-Plattform betreibt, muss wissen, wie sie funktioniert. Ein API-Verwaltungstool verfügt über ein Dashboard, um die API-Nutzung und -Auslastung zu überwachen und darüber zu informieren. Dazu zählen Statistiken über:

  • die Gesamtzugriffe
  • abgeschlossene Transaktionen
  • die Anzahl der zurückgesendeten Datenobjekte
  • den Umfang der verbrauchten Rechenzeit und anderer interner Ressourcen
  • das Volumen der übertragenen Daten

Anhand der gesammelten Leistungsdaten erstellt die Plattform Berichte. Die Analyse dieser Daten hilft Administratoren dabei, Nutzungstrends aufzuzeigen. Die Daten des Reportings helfen dem API-Anbieter auch, die API-Leistung zu optimieren.

Die Plattform warnt zudem, wenn sie auf Fehlerzustände stößt, wie z. B. eine zu hohe Last oder einen Hardware- oder Netzwerkausfall. Die Warnfunktion sendet die Warnungen entweder direkt oder leitet sie an eine Netzverwaltungsanwendung weiter.

Kommerzielle API-Management-Tools

Mehr als 150 Anbieter bieten API-Management-Tools an. Kommerzielle Tools erfüllen in der Regel die Anforderungen von Unternehmen jeder Größenordnung. Es handelt sich um ausgereifte Produkte, bei denen Fehler ausgemerzt wurden und die für hohe Leistungen optimiert sind. Oft verfügen sie über spezielle Unternehmensfunktionen, wie z. B. Unterstützung für hohe Verfügbarkeit und Fehlertoleranz. Die Anbieter kommerzieller Tools garantieren in der Regel die Kompatibilität neuer Versionen der Software mit älteren Versionen. Kommerzielle API-Verwaltungstools umfassen zudem visuelle Entwicklungsumgebungen, die die Entwicklung neuer APIs beschleunigen, um die Wertschöpfungszeit zu verkürzen.

API-Management mit Open-Source-Tools

Obwohl kommerzielle Plattformen ein breites Spektrum abdecken, kann beim API-Management auch eine Open-Source-Software nützlich sein, insbesondere für kleinere Projekte. Open-Source-Tools haben in der Regel einen geringeren Umfang und leisten damit wahrscheinlich weniger als proprietäre Tools. Dennoch bieten sie eine gute und kostenlose Möglichkeit, mit der Entwicklung von APIs zu beginnen, ohne den gleichen Aufwand wie ein kommerzielles Produkt zu erfordern.

Hinter nahezu jedem Open-Source-Tool für das API-Management steht in der Regel eine Community von Entwicklern, die das Tool kennen und Fragen beantworten können. Das ist ein großer Vorteil. Allerdings fehlt es den meisten Open-Source-Anwendungen an kommerziellem Support, sodass die Community die einzige Anlaufstelle für Fragen und Probleme ist.

Einige kommerzielle Anbieter bieten ebenfalls Open-Source-Editionen für den Einstieg in das API-Management an. So haben Entwickler die Möglichkeit, ein Gefühl für die Software zu bekommen, bevor sie einen Vertrag für die High-End-API-Management-Tools des Anbieters unterzeichnen. Dieses „Freemium“-Modell ist bei vielen Arten von Open-Source-Software üblich.

Nicht zu verwechseln sind beim API-Management Open Source und OpenAPI. Die OpenAPI-Spezifikation definiert Standards für maschinenlesbare Schnittstellendateien zur Beschreibung, Erstellung, Nutzung und Visualisierung von RESTful-Webdiensten. OpenAPI ist eine Weiterentwicklung der früher als Swagger-API bekannten API. Jede API-Management-Plattform sollte die Spezifikation einhalten, damit sie die bestmögliche Interoperabilität mit anderen Plattformen gewährleistet.

Die Kosten für API-Management

Die Preise für API-Management-Tools variieren je nach Umfang der Aufgaben, die sie erfüllen sollen. Einige Open-Source-API-Management-Tools sind kostenlos, während Lizenzen für kommerzielle On-Premises-Tools sehr kostspielig sein können. Die großen kommerziellen API-Verwaltungsanbieter geben in der Regel keine Festpreise auf ihren Webseiten an. Die Preise richten sich oft nach den Bedürfnissen des Kunden und den von ihm gewünschten Funktionen. Auch cloudbasierte API-Software kann sehr teuer sein. Viele Cloud-Anbieter bieten zunächst eine kostenlose Testphase an.

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Viele Unternehmen erkennen bereits den Vorteil von APIs, die es externen Entwicklern ermöglichen, mit ihren Plattformen zu interagieren. Jedoch ist zu beachten, dass es sich beim Design und der Dokumentation von APIs um ein größeres Projekt handeln kann, das Monate an Entwicklungszeit in Anspruch nimmt und mitunter viel Geld kostet.

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